Japans Premier weitet Notstand auf ganzes Land aus

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat wegen steigender Coronavirus-Zahlen den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. Das entschied Abe heute. Er hatte diesen kürzlich zunächst nur für den besonders betroffenen Großraum Tokio und einzelne andere Provinzen bis zum 6. Mai verhängt und die Menschen aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Von den regionalen Entscheidungsträgern wurde das jedoch als nicht genug gesehen.

Immer mehr Präfekturen baten die Regierung, auch in den Notstandsbereich einbezogen zu werden. Manche erklärten von sich aus den Notstand. Der nun für das gesamte Inselreich verfügte Notstand bedeutet jedoch keine harten Ausgangssperren wie beispielsweise in Europa.

Mit der Zahl der Coronavirus-Infizierten in Japan wuchs auch die Kritik an Abe. Seine rechtskonservative Regierung habe durch das spärliche Testen die Fallzahlen lange Zeit klein gehalten und zu spät und zu wenige Maßnahmen gegen die Ausbreitung angeordnet, kritisieren Mediziner und internationale Beobachter. Noch immer werden in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt viel weniger Tests durchgeführt als in anderen Ländern.