Krankenhäuser in Brasilien geraten an ihre Grenzen

Angesichts der steigenden Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus geraten Krankenhäuser in Brasilien zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Im Bundesstaat Sao Paulo mit bislang über 600 bestätigten Todesfällen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 waren die Intensivstationen von mindestens fünf Kliniken ausgelastet, wie das Nachrichtenportal G1 heute berichtete.

In Rio de Janeiro gab es demnach in den vier größten Krankenhäusern keine freien Betten auf den Intensivstationen mehr, und in Fortaleza verdoppelte sich zuletzt die Zahl der künstlich beatmeten Patienten. In Manaus im Amazonas-Gebiet wurde ein Kühlcontainer vor einem großen Hospital aufgestellt, um die Leichen zu lagern.

In dem größten Land Lateinamerikas haben sich bislang 33.682 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 2.141 Patienten und Patientinnen sind gestorben. Während einige Gouverneure in Brasilien für ihre Bundesstaaten mittlerweile Ausgangsbeschränkungen und Schutzmaßnahmen angeordnet haben, hält der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro die Maßnahmen für übertrieben und will möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Wegen Meinungsverschiedenheiten über den richtigen Umgang mit der Coronavirus-Pandemie entließ er zuletzt den Gesundheitsminister.