Südkorea lockert einige Maßnahmen

Trotz deutlich rückläufiger Zahlen bei den Neuerkrankungen mit dem Coronavirus will Südkorea an seiner Politik zur Vermeidung sozialer Kontakte vorerst festhalten. Allerdings kündigte Ministerpräsident Chung Sye Kyun heute einige Lockerungen der Beschränkungen für Kirchen, Unterhaltungseinrichtungen, private Paukschulen und Sportveranstaltungen an.

Die Maßnahmen der „erweiterten sozialen Distanz“, wie sie von den Behörden genannt wird, sollen jetzt zunächst bis zum 5. Mai beibehalten werden. Mit Blick auf den Schutz vor SARS-CoV-2 sei es das Sicherste, sagte Chung. Doch die Maßnahmen umzusetzen sei in der Realität nicht einfach. „Wir müssen einen Mittelweg finden.“

Geringster Tagesanstieg seit Mitte Februar

Die Regierung hatte im März eine Verordnung erlassen, nach der dringend empfohlen wird, religiöse Einrichtungen, Sportstätten und Nachtclubs zu schließen. Jetzt könnte laut Chung der Betrieb wieder aufgenommen werden, soweit Desinfektionsregeln und andere Schutzmaßnahmen beachtet werden. So könnten auch Sportwettkämpfe ohne Zuschauer wieder stattfinden. In Südkorea wird jetzt erwartet, dass die beiden größten Profiligen des Landes im Fußball und Baseball im Mai verspätet in die neue Saison starten.

Südkorea hatte bisher schon auf landesweite Ausgangssperren verzichtet. Dank seines rigiden Programms für Massentests und die Nachverfolgung von Infektionsketten gilt das Land als Vorbild im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Heute teilten die Gesundheitsbehörden mit, am Samstag seien nur noch acht Neuinfektionen und damit der geringste Tagesanstieg seit dem 18. Februar festgestellt worden. Die Gesamtzahl stieg auf 10.661.

Erste Beschränkungen werden in Deutschland gelockert

Trotz ungewisser Aussichten werden indes auch in Deutschland ab morgen erstmals eine Reihe von Einschränkungen gelockert. Nach einem Monat Verkaufsstopp dürfen Geschäfte mit einer Ladenfläche von bis zu 800 Quadratmetern nun wieder aufmachen. Die genauen Regeln hängen von der jeweiligen Branche und dem Bundesland ab. Für manche höhere Jahrgänge geht auch die Schule wieder los.

Bis Sonntagvormittag wurden in Deutschland seit Beginn der Krise mindestens 140.478 Infektionen registriert. Mindestens 4.289 Menschen, die mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert waren, starben. Die Zahlen gehen aus einer Auswertung der dpa auf Grundlage der Angaben aus den Bundesländern hervor. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen – wie in anderen Ländern – um einiges höher liegen.

Slowenien lockert den „Lock-down“

Auch Slowenien leitet erste Lockerungen ein. Baumärkte, Technikanbieter und Möbelgeschäfte können an diesem Montag ebenso wieder öffnen wie Wäschereien, Kfz-Werkstätten und Reparaturgeschäfte. Auch Anstreicher für Außenarbeiten, Dachdecker, Gärtnereibetriebe und Drive-by-Imbisse dürfen wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Friseur- und Schönheitssalons sowie Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von weniger als 400 Quadratmetern sollen den Plänen zufolge zwei Wochen später öffnen.

Um sich auf bessere Daten stützen zu können, lässt die Regierung in Ljubljana zudem 3.000 Bürger stichprobenartig auf das Coronavirus testen.