Frankreich, Deutschland und Slowenien lockern Maßnahmen

In Frankreich sollen im Rahmen der Lockerungen der Coronavirus-Beschränkungen Besuche in Alten- und Pflegeheimen wieder erlaubt werden. Morgen gebe es wieder ein Besuchsrecht, allerdings mit Einschränkungen, teilte der französische Gesundheitsminister Olivier Veran gestern bei einer Pressekonferenz mit Premierminister Edouard Philippe mit.

Es dürften nicht mehr als zwei Angehörige gleichzeitig einen Bewohner oder eine Bewohnerin in einer Senioren- oder sozialen Pflegeeinrichtung besuchen. Außerdem sei körperlicher Kontakt weiterhin verboten, erklärte Veran. Das Besuchsverbot galt seit Mitte März.

Die Lage hinsichtlich der Verbreitung des Virus SARS-CoV-2 hatte sich in Frankreich in den vergangenen Wochen vor allem in den Pflegeeinrichtungen zugespitzt. 45 Prozent aller Einrichtungen landesweit hätten mindestens einen positiv auf das Coronavirus getesteten Fall gemeldet, erklärte Veran.

In Frankreich gelten seit Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen noch bis zum 11. Mai dauern. Ab dann sollen Schulen und Kindergärten schrittweise wieder öffnen, die Hochschulen aber nicht vor dem Sommer. Mehr als 19.700 Menschen kamen Gesundheitsbehörden zufolge bisher infolge einer Coronavirus-Infektion in Frankreich ums Leben.

Erste Beschränkungen werden in Deutschland gelockert

Trotz ungewisser Aussichten werden unterdessen auch in Deutschland ab heute erstmals eine Reihe von Einschränkungen gelockert. Nach einem Monat Verkaufsstopp dürfen Geschäfte mit einer Ladenfläche von bis zu 800 Quadratmetern nun wieder aufmachen. Die genauen Regeln hängen von der jeweiligen Branche und dem Bundesland ab. Für manche höhere Jahrgänge geht auch die Schule wieder los.

Bis gestern wurden in Deutschland seit Beginn der Krise mindestens 142.300 Infektionen registriert. Mindestens 4.415 Menschen, die mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert waren, starben. Die Zahlen gehen aus einer Auswertung der dpa auf Grundlage der Angaben aus den Bundesländern hervor. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen – wie in anderen Ländern – um einiges höher liegen.

Slowenien lockert den „Lock-down“

Auch Slowenien leitet erste Lockerungen ein. Baumärkte, Technikanbieter und Möbelgeschäfte können heute ebenso wieder öffnen wie Wäschereien, Kfz-Werkstätten und Reparaturgeschäfte. Auch Anstreicher für Außenarbeiten, Dachdecker, Gärtnereibetriebe und Drive-by-Imbisse dürfen wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Friseur- und Schönheitssalons sowie Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von weniger als 400 Quadratmetern sollen den Plänen zufolge zwei Wochen später öffnen.

Um sich auf bessere Daten stützen zu können, lässt die Regierung in Ljubljana zudem 3.000 Bürger stichprobenartig auf das Coronavirus testen.