Notaufnahme in Bergamo erstmals in 45 Tagen leer

Genau zwei Monate nach Beginn der Coronavirus-Epidemie kann das lombardische Gesundheitssystem dank der niedrigeren Zahl von neuen Covid-19-Infektionsfällen wieder atmen. Gestern gab es erstmals seit Anfang der Pandemie in der Notaufnahme des Krankenhauses der lombardischen Stadt Bergamo keine neuen Patienten und Patientinnen. In Bergamo, dem italienischen „Wuhan“, entschärft sich die Lage allmählich.

Die bis vor wenigen Wochen mit Krankenbetten überfüllten Gänge der Nothilfe des Krankenhauses „Papa Giovanni XXIII“ sind wieder leer. Der kontinuierliche Strom von Krankenwagen, die Covid-19-Patienten ins Spital führten, ist abgebrochen. Italienische Medien veröffentlichten Bilder der leeren Notfallstation des Krankenhauses, die an der vordersten Front gegen die Epidemie gekämpft hat und in der unzählige Menschen dem Virus erlegen sind.

Am Höhepunkt der Infektion zählte das Krankenhaus 500 Covid-19-Patienten. Inzwischen ist die Zahl auf 298 gesunken. Dies ist auch der Entlastung zu verdanken, die eingetreten ist, seitdem auf dem Messegelände Bergamos ein Covid-19-Feldlazarett aufgestellt wurde, in dem unter anderem ein russisches Ärzteteam im Einsatz ist. Erstmals werden im Krankenhaus „Papa Giovanni XXIII“ mehr Menschen mit anderen Krankheiten als Covid-19-Patienten behandelt. Die Coronavirus-Patienten, die im Krankenhaus liegen, seien in einem weniger kritischen Zustand als in den vergangenen Wochen, berichteten die Ärzte.

Erstmals CoV-Infektionsfälle in Italien gesunken

Die Zahl der Infektionsfälle in dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Land Europas ging erstmals zurück. Wie die Zivilschutzbehörde in Rom mitteilte, sank die Zahl der landesweit an einer CoV-Infektion leidenden Menschen gestern auf 108.237. Gestern hatte es noch 20 Infektionsfälle mehr gegeben. „Dies ist das erste Mal, dass es eine positive Entwicklung gibt“, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz in Rom.