Münchner Oktoberfest abgesagt

Das Münchner Oktoberfest ist wegen der Coronavirus-Krise abgesagt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte heute in München, er sei mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) übereingekommen, dass das Risiko zur Durchführung der „Wiesn“ in diesem Jahr „schlicht und einfach zu groß ist“. Gerade bei großen Festen brauche es wegen der großen Ansteckungsgefahr größte Sensibilität.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und  Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Weg zur Pressekonferenz
Reuters

Zuvor hatte bereits die „Bild“-Zeitung über die Absage berichtet. Am Mittwoch hatten Bund und Länder beschlossen, Großveranstaltungen zunächst bis Ende August zu verbieten. Das Oktoberfest wäre von 19. September bis 4. Oktober geplant gewesen.

Schon im 19. Jahrhundert fiel das Oktoberfest wegen einer Seuche aus: Wegen der Cholera wurde das Fest 1854 und 1873 abgesagt. Auch zu Kriegszeiten gab es oft keine Oktoberfeste: Während der Weltkriege wurde das Volksfest gestrichen, ebenso 1923 in der Phase der Hyperinflation.

Stiertreiben in Pamplona abgesagt

Wegen der Coronavirus-Krise wurde auch das für Juli geplante „Sanfermines“-Fest in der nordspanischen Stadt Pamplona abgesagt. Da fast alle anderen Großereignisse 2020 dem Virus zum Opfer gefallen seien, „kann natürlich auch unsere geliebte Fiesta keine Ausnahme bilden“, teilte die amtierende Bürgermeisterin ​​Ana Elizalde mit.

Ein Teil der im Budget für das Spektakel vorgesehen drei Millionen Euro soll nun für den Kampf gegen das Virus verwendet werden. Das Volksfest, das der Stierkampf-Fan Ernest Hemingway in seinem Roman „Fiesta“ (1926) berühmt gemacht hatte, sollte von 6. bis 14. Juli stattfinden. Die Absage sei eine „schwierige und traurige Entscheidung“ gewesen, hieß es. Elizalde wollte aber nicht ausschließen, dass die Stierhatz eventuell im September nachgeholt werden könnte.