Hinrichtungen auf niedrigstem Stand seit zehn Jahren

Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen weltweit ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Nach der in der Nacht auf heute veröffentlichten Jahresstatistik der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde die Todesstrafe in 20 Ländern insgesamt mindestens 657-mal vollstreckt.

Das ist ein Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zu 2018. Es gab aber auch Länder, in denen die Zahl der Hinrichtungen zunahm: Saudi-Arabien, Irak, Südsudan und Jemen.

Die Länder mit den meisten Exekutionen waren nach Erkenntnissen von Amnesty China und der Iran. China wird in der Statistik aber nicht berücksichtigt, da dort die Hinrichtungen geheim gehalten werden und eine genaue Dokumentation nicht möglich ist. Amnesty schätzt die Zahl auf mehrere tausend. Im Iran seien 251 Menschen hingerichtet worden, darunter vier Minderjährige.

Nicht nur bei der Vollstreckung der Todesstrafe gibt es einen Abwärtstrend, auch die Todesurteile nahmen 2019 ab. Nach den Amnesty-Recherchen waren es 2.307 in 56 Ländern im Vergleich zu 2.531 in 54 Ländern 2018 (jeweils ohne China).

Außerdem gab es laut Amnesty in mehreren afrikanischen Ländern eine Entwicklungen hin zu einer Abschaffung der Todesstrafe: Äquatorialguinea, Zentralafrikanische Republik, Kenia, Gambia und Simbabwe.