Australiens bedrohte Säuger wurden weniger

In Australien ist der Bestand bedrohter heimischer Säugetiere innerhalb von 20 Jahren sichtlich geschrumpft. Das geht aus dem Bedrohte-Arten-Index (TSX) des Umweltforschungsprogramms der Regierung hervor, in dem erstmals auch die Bestände von Säugern des Kontinentstaats erfasst wurden. Deren Gesamtpopulation sank von 1995 bis 2016 um 38 Prozent.

Der Index stützt sich auf Daten, die von Behörden, Artenschutzorganisationen und Forschungseinrichtungen erhoben wurden. Bei der jüngsten Auswertung wurden die Populationsentwicklungen von 57 Säugetierarten erfasst, hieß es heute in einer Mitteilung.

„Eine Haupterkenntnis ist, dass in Gebieten, in denen keinerlei Artenschutz betrieben wird, die Population von bedrohten Säugern in den letzten zwei Jahrzehnten durchschnittlich um 60 Prozent gesunken ist“, sagte Elisa Bayraktarov, die Leiterin des Forschungsprojekts von der Universität Queensland.

Erfolgreiche Schutzzonen

Der Index enthält aber auch gute Nachrichten. So sank zwar die Populationszahl insgesamt, aber die Bestände einzelner bedrohter Arten erholten sich deutlich. Das zeigt laut Bayraktarov, dass Artenschutzbemühungen – wo sie denn stattfinden – auch Erfolg haben. So hätten sich innerhalb weniger Jahre in fuchs- und katzenfreien Schutzzonen die Säugerpopulationen verfünffacht.

Auch Maßnahmen wie eine kontinuierliche Kontrolle bei den Raubtierbeständen, Zäune zur Fernhaltung anderer Jäger und eine ökologische Brandbekämpfung zeigten durchaus Wirkung. Dagegen werden die Folgen der Buschbrände, die monatelang in Australien wüteten, erst in künftigen Erhebungen ablesbar sein.