Peking verschärft erneut Quarantänemaßnahmen

Die chinesische Hauptstadt Peking hat ihre Maßnahmen gegen eine Einschleppung des Coronavirus erneut verschärft. Wie die Behörden mitteilten, müssen sich Menschen, die in die Stadt kommen, nach einer zweiwöchigen Quarantäne nun zusätzlich eine Woche in „häusliche Beobachtung“ begeben. Damit dürfen Rückkehrerinnen und Rückkehrer insgesamt drei Wochen nicht am öffentlichen Leben teilnehmen.

China hat das Virus den eigenen Angaben zufolge weitgehend unter Kontrolle, ist aber besorgt über den Zustrom von Reisenden, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Dabei handelt es sich so gut wie ausschließlich um Chinesinnen und Chinesen, die in die Heimat zurückkehren. Menschen aus dem Ausland dürfen derzeit nicht in die Volksrepublik einreisen, weil bestehende Visa und Aufenthaltsgenehmigungen ausgesetzt wurden.

Pekinger Stadtteil „Hochrisikogebiet“

Nach einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums wurde der Pekinger Stadtteil Chaoyang gestern in einer Überwachungsapp als landesweit einziges „Hochrisikogebiet“ eingestuft. Zu der Einstufung kam es, nachdem ein neues Infektionscluster entdeckt wurde. Ein Rückkehrer hatte laut den Angaben drei Familienangehörige angesteckt.

Die nationale Gesundheitskommission meldete heute 30 neue Infektionen, darunter 23 „importierte“ Fälle mit SARS-CoV-2 bei Reisenden und sieben neue lokale Ansteckungen. In China haben sich nach diesen Angaben bisher mehr als 82.000 Menschen infiziert, von denen rund 77.000 inzwischen genesen seien.

China untersucht Ansteckungsgefahr durch Geheilte

In Wuhan häufen sich unterdessen die Fälle, in denen Infizierte nach überstandener Erkrankung das Virus weiter in sich tragen. Sie gelten als mögliche Ansteckungsgefahr. Diese Menschen zeigten aber keine Krankheitssymptome, erklärten Ärzte der chinesischen Millionenmetropole, von der aus sich die Pandemie im Dezember ausgebreitet hatte.

Alle waren zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Therapie negativ getestet worden – das Virus konnte also nicht mehr nachgewiesen werden. Allerdings wurden sie später positiv getestet. Nach Angaben der Ärzte wurde das Coronavirus in manchen Fällen 70 Tage nach der vermeintlichen Gesundung nachgewiesen, in anderen waren die Tests nach 50 bis 60 Tagen wieder positiv.

Ärzte in Wuhan bezeichneten dieses Phänomen als größte Herausforderung in der neuen Phase des Kampfes gegen die Pandemie. Das Virus wurde auch in Südkorea bei angeblich geheilten Menschen nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht bereits Rückfälle von Covid-19-Patienten.