Die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus in Österreich stoßen bei der Bevölkerung auf Akzeptanz und Verständnis. Das belegt eine neue, repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent. Drei von vier Österreichern und Österreicherinnen halten die Anordnungen laut Umfrage durchaus für angemessen, um die Krise zu überwinden. Nur jeder zehnte Befragte hielt nichts von den Regeln.
Die Verpflichtung, in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske zu tragen, stößt auf Verständnis. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten sind der Meinung, dass das Tragen einer Maske eine Berechtigung habe.
Krisenmanagement als gut bewertet
Der Umgang der Politikerinnen und Politiker mit der Situation wird als gut bewertet, sei es in puncto Krisenmanagement, Information der Bevölkerung oder Eingehen auf deren Bedürfnisse. Mehr als sieben von zehn Befragten (73 Prozent) sind alles in allem mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden.
Das schrittweise Vorgehen bei der Lockerung der Maßnahmen befürwortet mehr als die Hälfte (54 Prozent), ein Viertel würde eine vollständige Öffnung aller Geschäfte präferieren. Nur ein Fünftel der Befragten fühlt sich diesbezüglich noch äußerst unwohl und plädiert dafür, auf Nummer sicher zu gehen und mit den Lockerungen länger zu warten.
Skepsis gegenüber App
Die Coronavirus-App des Roten Kreuzes polarisiert. In der Bevölkerung lassen sich drei etwa gleich große Lager identifizieren. Rund drei von zehn Befragten halten die App für sinnvoll zur Unterbrechung der Infektionskette. Dem widerspricht ein Drittel der Österreicher, die dieser Entwicklung gar nichts abgewinnen können.
Die übrigen 36 Prozent sehen immerhin einen Teilnutzen. Die Gründe für die tendenzielle Ablehnung und Skepsis sind in erster Linie datenschutzrechtlicher Natur. Sechs von zehn Befragten ist der Eingriff in die Privatsphäre zu hoch. Mehr als jeder Zweite sieht keine Notwendigkeit der Installation der App, da er bzw. sie ohnehin den entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten würde.