Viele Tote nach Anschlag in Nordsyrien

Bei einem Anschlag auf einem Markt in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten gestern mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. „Mindestens 46 Menschen wurden getötet und 50 weitere verwundet, als ein in einem Tanklastwagen platzierter Sprengsatz explodierte“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Unter den Toten sollen auch sechs von der Türkei unterstützte Rebellenkämpfer sein. Die Explosion ereignete sich den Angaben zufolge in der Stadt Afrin, die von den türkischen Streitkräften und ihren syrischen Verbündeten kontrolliert wird. Es blieb zunächst unklar, wer hinter dem Anschlag steckte.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien und stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Türkei beschuldigt kurdische Milizen

Das türkische Verteidigungsministerium machte im Onlinedienst Twitter die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) für den Angriff verantwortlich, die vor der Offensive die Region kontrolliert hatten. Die Türkei hatte die Region im März 2018 gemeinsam mit verbündeten Rebellen in einer Offensive von den kurdischen Kämpfern erobert.

Insgesamt hatte sich die Lage in Syrien zuletzt etwas beruhigt. Im März wurde nach Angaben der Beobachtungsstelle mit 103 getöteten Zivilisten die niedrigste monatliche Opferzahl seit Beginn des Konflikts vor neun Jahren registriert.