Mordfall Lübcke: Deutscher Bundesanwalt erhebt Anklage

Im Mordfall Lübcke hat der deutsche Generalbundesanwalt Anklage gegen den Hauptverdächtigen und dessen mutmaßlichen Unterstützer erhoben. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe heute mit. Der Prozess soll in Frankfurt am Main vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts stattfinden. Das Gericht muss die Anklage noch zulassen.

Der Hauptverdächtige soll den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke Anfang Juni 2019 nachts mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe auf dessen Terrasse getötet haben. Der CDU-Politiker hatte sich öffentlich für die Aufnahme von Flüchtlingen eingesetzt, das soll den Hauptverdächtigen aufgebracht haben. Der 46-Jährige hatte die Tat zuerst gestanden und die Polizei auch zu seinem Waffenlager geführt. Später zog er sein Geständnis dann allerdings zurück.

Der mutmaßliche Unterstützer ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Der 44-Jährige soll dem Hauptverdächtigen den Kontakt zu einem Waffenhändler vermittelt und seinen Bekannten unter anderem durch gemeinsame Schießübungen in dessen Vorhaben bestärkt haben.