Polen verlängert Grenzkontrollen bis zum 13. Mai

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie will Polen seine Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern bis zum 13. Mai beibehalten. Einen entsprechenden Erlass habe Innenminister Mariusz Kaminski unterzeichnet, teilte das Ministerium in Warschau gestern mit. Die Grenzen zu Deutschland, Tschechien, zur Slowakei und zu Litauen können bis dahin nur an bestimmten Übergängen überquert werden.

Mitte März hatte die nationalkonservative Regierung in Warschau als Schutzmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus beschlossen, die EU-Binnengrenzen für Ausländer zu schließen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen. Polen, die aus dem Ausland zurückkehren, müssen für 14 Tage in Quarantäne.

Belastung für Pendler

Diese Regelung hat besonders Berufspendler an der Grenze zu Deutschland und Tschechien hart getroffen. Präsident Andrzej Duda erklärte, die Regierung in Warschau bemühe sich um eine Lösung für diese Personengruppe. Bereits in den kommenden Tagen wolle die polnische Regierung eine Regelung für die Pendler bekanntgeben.

Kommende Woche werden in Polen die Maßnahmen gegen das Virus weiter gelockert: Hotels, Einkaufszentren und einige Museen dürften ab dem 4. Mai wieder öffnen, Kindergärten sollen zwei Tage später den Betrieb wieder aufnehmen. Die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit bleibt wie die Abstandsregeln bestehen. In dem Land mit 38 Millionen Einwohnern haben sich bisher nach offiziellen Angaben mehr als 12.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 600 starben.