Wirtschaft

BIP schrumpfte schon im ersten Quartal stark

Österreichs Wirtschaft ist wegen der Coronavirus-Krise schon im ersten Quartal 2020 stark geschrumpft, um rund 2,5 Prozent. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden wegen der seit Mitte März gegen die Pandemie verhängten Maßnahmen die Bereiche Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie mit über sieben Prozent Rückgang im Jahresabstand sowie diverse Dienstleistungen mit minus acht Prozent.

Laut WIFO-Schnellschätzung von Donnerstag schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum Jänner bis März gegenüber dem Vorjahr real um 2,7 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal real um 2,5 Prozent. „Einen Rückgang in dieser Größenordnung hat es zuletzt während der Finanzmarktkrise 2008/09 gegeben“, so das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) in einer Aussendung, wobei anders als damals der Wachstumseinbruch schon zu Beginn der Krise hoch sei.

Vor allem Handel und Dienstleistungen waren von den gegen die Pandemie gerichteten Maßnahmen betroffen. So sank die Wertschöpfung im ersten Quartal in Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Beherbergung und Gastronomie um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 7,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2019. Mit 1,5 Prozentpunkten an negativem Wachstumsbeitrag entsprach das mehr als der Hälfte des BIP-Rückgangs im ersten Quartal.

Grafik zum Wirtschaftseinbruch
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: WIFO

Dienstleistungen und Freizeitsektor stark betroffen

Ebenfalls stark betroffen waren vom schrittweisen „Shut-down“ ab Mitte März laut WIFO die Bereiche Sport-, Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen sowie persönliche Dienstleistungen (zum Beispiel Friseure). Hier reduzierte sich das BIP um 8,1 Prozent binnen Jahresfrist (bzw. um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal), wobei der Einfluss auf den gesamten Rückgang des BIP hier aber deutlich geringer war.

Gestützt wurde die Wertschöpfungsentwicklung im ersten Vierteljahr dagegen von Dienstleistungen, bei denen nicht unmittelbar persönlicher Kontakt nötig ist bzw. wo Tätigkeiten auch über Onlinekommunikation möglich sind. Ebenfalls positiv zum BIP trug die öffentliche Verwaltung bei.

Die Konjunktur in der Bauwirtschaft verlief bis zum Ausbruch der Krise sehr gut, begünstigt durch die warme Witterung. Erst in der zweiten März-Hälfte wirkten sich die Baustellenschließungen aus, sodass die Wertschöpfung im Quartal insgesamt um 0,5 Prozent zurückging.