Unmut bei Soldaten über eingeschränkte Freizeit

Unter Bundesheersoldaten, die sich derzeit im Assistenzeinsatz im Inland befinden, regt sich Unmut über einschränkende Freizeitregeln. Sie haben nämlich statt wie bisher mindestens sechs nur noch zwei freie Tage im Monat, an denen sie nach Hause fahren können. Die neuen Bestimmungen treffen auch die am Montag einrückenden 2.300 Milizsoldaten.

Bei der parlamentarischen Bundesheerkommission häufen sich schon die diesbezüglichen Beschwerden, wie Vorsitzender Reinhard Bösch (FPÖ) bestätigte: „Ja, es gibt großen Unmut über die neuen Regelungen der sogenannten Zeiten ohne geplante dienstliche Inanspruchnahme (ZOGDI).“

Die bisherige Regelung habe gut funktioniert, und er wisse nicht, warum diese geändert wurde. „Das entzieht sich meiner Kenntnis“, so Bösch. Das Thema sei jedenfalls in der Kommission angekommen, und man habe bereits diesbezüglich Gespräche geführt und werde auch mit Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) darüber reden, kündigte Bösch an.

Freie Tage kurzfristig komplett gestrichen

Vor der Coronavirus-Krise war die Dienstzeit im Assistenzeinsatz so geregelt, dass Soldaten nach sechs Tagen Dienst zwei Tage Bereitschaft hatten und in dieser Zeit heimfahren konnten. Nach Ausbruch der CoV-Pandemie wurde diese Freizeit durch den Streitkräftekommandanten Franz Reissner kurzfristig komplett gestrichen, damit Coronavirus-Ansteckungen verhindert werden. Später wurde nachgebessert und den Soldaten innerhalb eines Monats zwei freie Tage gewährt. Im Gegensatz zur früheren Regelung sind diese zwei Tage echte freie Tage und keine Bereitschaft.

Es gibt zwar zusätzlich zu diesen beiden Tagen auch Bereitschaftszeiten, in denen die Soldaten die Kaserne verlassen dürfen, allerdings unter Auflagen. Sie müssen innerhalb von 90 Minuten einrücken können, müssen telefonisch erreichbar sein und dürfen in dieser Zeit keinen Alkohol trinken.