Ecuadors Präsident räumt „Probleme“ mit Toten ein

Ecuadors Präsident Lenin Moreno hat „Probleme“ beim Umgang mit den Coronavirus-Toten in seinem Land eingeräumt. Angesichts eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems sowie eines Platzmangels in den Leichenhallen der Krankenhäuser habe die Regierung „in der Anfangsphase“ der Pandemie „Probleme“ bei der Unterbringung der Leichen gehabt, sagte Moreno gestern.

Als Grund gab er an, die Regierung habe „jedem Ecuadorianer eine würdige Bestattung“ ermöglichen wollen – „nicht wie in anderen Ländern, die Massengräber geöffnet haben“.

Gesundheitsbehörden überfordert

Ecuador ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Südamerikas. In der Großstadt Guayaquil, die als das Coronavirus-Zentrum in Ecuador gilt, waren die Gesundheitsbehörden mit der großen Zahl der Leichen völlig überfordert, sodass Verstorbene teils in Häusern und auf Straßen zurückgelassen wurden. Die Regierung setzte die Armee sowie die Polizei zur Unterstützung ein. Außerdem wurden Notcontainer zur Lagerung der Leichen aufgestellt.

In Ecuador wurden offiziell bisher mehr als 26.000 CoV-Infektionen registriert, mehr als tausend Menschen starben an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Im März hatte Moreno den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Pandemie und der Ölpreisverfall lösten in Ecuador auch eine Wirtschaftskrise aus.