Staatshilfe: Lufthansa erwartet „baldigen Abschluss“

Die Lufthansa rechnet mit „einem baldigen Abschluss“ der Verhandlungen über Staatshilfe in Milliardenhöhe. „Die Unterstützung durch den deutschen Staat wäre für uns ein entscheidender Schritt für unsere Zukunftsfähigkeit“, schrieb der Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr heute in einer internen Mitteilung an die Belegschaft.

„Mit der Deutschen Bundesregierung befinden wir uns in einem intensiven und konstruktiven Austausch. (…) Nach unserer Einschätzung können diese Gespräche zu einem baldigen Abschluss geführt werden.“

Mögliche staatliche Beteiligung

Die Lufthansa verhandelt mit der deutschen Regierung über Hilfen in Höhe von rund 10 Milliarden Euro, die zum Teil als stille Beteiligung fließen könnten. Im Gegenzug ist auch eine staatliche Beteiligung im Gespräch. Spohr lehnt zu großen staatlichen Einfluss etwa in Form von Aufsichtsratsmandaten aber ab.

Morgen will der Vorstand mit dem Aufsichtsrat die Lage beraten, tags darauf folgt die Hauptversammlung. „Dabei geht es in allen Versammlungen, Sitzungen, Beratungen und Gremien derzeit nur um ein einziges Thema: die Sicherung unserer Zukunft“, hieß es in dem Schreiben weiter, das der dpa vorlag.

Billigfluglinie Norwegian einigt sich mit Gläubigern

Die Lufthansa ist nicht die einzige europäische Fluglinie, die sich zurzeit um Staatshilfen bemüht. Die von der Pleite bedrohte Billigfluggesellschaft Norwegian bekam von ihren Gläubigern grünes Licht für einen Rettungsplan. Nach tagelangen Verhandlungen habe auch die vierte und letzte Gläubigergruppe den Umschuldungsplänen zugestimmt, wie die Fluglinie heute Nachmittag in einer Mitteilung an die Osloer Börse schrieb.

Damit sei man einem staatlichen Kreditpaket einen Schritt nähergekommen, das entscheidend dafür sei, Norwegian durch die Krise zu bringen, sagte Unternehmenschef Jacob Schram. Wichtigste Priorität habe nun, vor einer Sonderhauptversammlung zu Wochenbeginn auch mit den Flugzeugverpächtern eine Einigung zu erzielen.

Kredite zu Aktien

Norwegian hatte seit Längerem daran gearbeitet, sich wie von dem staatlichen Kreditpaket vorgegeben neues Eigenkapital zu beschaffen. Ein entscheidender Teil des Plans bestand darin, die Eigentümer von Anleihekrediten dazu zu bringen, größere Teile der Kredite in Aktien umzuwandeln. Auf der Sonderversammlung morgen sollen die Norwegian-Aktionäre entscheiden, ob sie den Rettungsplan annehmen.