Stars fordern Schutz von Brasiliens Ureinwohnern vor CoV

Unterstützt von Stars wie Paul McCartney, Meryl Streep und Brad Pitt hat der preisgekrönte Fotojournalist Sebastiao Salgado Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro aufgefordert, die Ureinwohner vor der Coronavirus-Pandemie zu schützen. „Die indigenen Völker Brasiliens stehen mit dem Aufkommen der Covid-19-Pandemie vor einer ernsthaften Bedrohung für ihr eigenes Überleben“, schrieb Salgado in einem offenen Brief, der auch von Popikone Madonna und Hollywood-Star Richard Gere unterzeichnet wurde.

Präsident Bolsonaro müsse daher „dringende Maßnahmen“ zum Schutz der Ureinwohner ergreifen, forderten Salgado und seine Mitstreiter. Zusätzlich unterstützt wurde das Anliegen des renommierten brasilianischen Fotojournalisten durch eine Petition, die bereits rund 50.000 Unterschriften gesammelt hat.

Sorge vor vollständigem Verschwinden

In seinem offenen Brief erinnerte der 76-Jährige an das Unrecht, das den Ureinwohnern in der Vergangenheit widerfuhr. „Vor fünf Jahrhunderten wurden diese ethnischen Gruppen dezimiert durch Krankheiten, die von europäischen Siedlern eingeschleppt wurden“, schrieb Salgado. Durch das sich nun ausbreitende neuartige Coronavirus könnten die Ureinwohner des Amazonas-Gebiets „vollständig verschwinden, weil sie keine Mittel haben, um gegen Covid-19 zu kämpfen“.

Bolsonaro müsse die Indigenen vor wirtschaftliche Interessen stellen und „ihren Schutz garantieren“, sagte Salgado in einem Video, in dem auch seine prominenten Mitstreiter zu sehen sind. „Brasilien ist das seinen ersten Bewohnern schuldig. Es ist an der Zeit zu tun, was vor langer Zeit hätte getan werden müssen.“

Amazonas-Gebiet schwer betroffen

Der Bundesstaat Amazonas, in dem die meisten der Ureinwohner Brasiliens leben, zählt zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Gebieten des Landes. Mehr als 500 Menschen starben dort bereits nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, darunter viele Ureinwohner.

Der ultrarechte Präsident Bolsonaro hat wirtschaftliche Aktivitäten im Amazonas-Gebiet erleichtert. Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie wie Ausgangsbeschränkungen hält er für übertrieben und ökonomisch schädlich.