Peruanische Oppositionsführerin Fujimori freigelassen

Die unter Korruptionsverdacht stehende peruanische Oppositionsführerin Keiko Fujimori ist aus der Untersuchungshaft freigekommen. Nach der Zahlung einer Kaution wurde die Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori gestern aus einem Frauengefängnis südlich der Hauptstadt Lima entlassen.

Fujimori saß drei Monate in Untersuchungshaft. Die 44-Jährige leidet nach Angaben ihrer Anwältin unter Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen und hatte aus Angst um ihre Gesundheit wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Freilassung beantragt. Am Donnerstag gab ein Gericht ihrem Antrag statt. Fujimori kündigte an, nach ihrer Entlassung sofort einen Virustest zu machen und dann nach Hause zu fahren.

Fujimori unter Korruptionsverdacht

Ein Gericht hatte Ende Jänner eine 15-monatige Untersuchungshaft angeordnet. Fujimori steht in der weitverzweigten Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Korruptionsvorwürfen. Die Rechtspopulistin wird beschuldigt, für ihren Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2011 rund 1,2 Millionen Dollar an illegaler Parteifinanzierung von Odebrecht angenommen zu haben.

Odebrecht soll in zahlreichen Ländern Südamerikas Millionen von Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt haben, um sich öffentliche Aufträge zu sichern. Die Ermittlungen gegen den brasilianischen Bauriesen begannen 2014 und förderten nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbedienstete und Manager zutage.