WHO: Aufruf zu Prüfung von Lungenentzündungen Ende 2019

Nach Bekanntwerden einer potenziellen Covid-19-Erkrankung in Frankreich bereits im Dezember ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch andere Staaten dazu auf, ähnliche Krankheitsfälle von Ende 2019 nachträglich auf eine Coronavirus-Infektion hin zu überprüfen.

Es sei möglich, dass sich noch mehr Lungenentzündungspatienten als frühe Coronavirus-Fälle entpuppen, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier heute in Genf. Diese Fälle zu entdecken würde dazu beitragen, dass sich die Welt ein „neues und klareres Bild“ des Ausbruchs machen könnte.

Die chinesischen Behörden hatten die WHO am 31. Dezember erstmals über die neue Lungenkrankheit unterrichtet. Bisher wurde davon ausgegangen, dass sie sich erst ab Jänner in Europa ausbreitete. Die ersten positiven Coronavirus-Tests in Frankreich waren bisher auf den 24. Jänner datiert.

Neues Licht auf Verbreitung

Doch eine nun veröffentlichte Studie französischer Wissenschaftler legt nahe, dass es schon Ende vergangenen Jahres einen Fall gegeben haben könnte. Ein französisches Krankenhaus hatte alte Proben von Lungenentzündungspatienten erneut getestet und dabei entdeckt, dass am 27. Dezember ein Mann behandelt wurde, der Covid-19 hatte.

WHO-Sprecher Lindmeier sagte, das Ergebnis der Studie sei nicht überraschend. Gleichwohl ergebe sich ein völlig neues Bild. Die Erkenntnisse würden dabei helfen, die „potenzielle Zirkulation von Covid-19“ besser zu verstehen.