Korruptionsskandal: Samsung-Erbe will nicht an Kinder übergeben

Der in einen Bestechungsskandal verwickelte Samsung-Erbe Jay Y. Lee will die Leitung des südkoreanischen Konglomerats nicht an seine Kinder weitergeben. Auf seiner ersten Pressekonferenz in fünf Jahren entschuldigte sich Lee heute: „Wir haben zeitweise die in uns gesetzten Erwartungen nicht erfüllt.“

Samsung-Erbe Jay Y. Lee
Reuters/Kim Hong II

Zugleich kündigte der 51-Jährige an: „Ich plane nicht, meine Posten an meine Kinder weiterzugeben.“ Konkret wurde Lee nicht.

Jay Y. Lee ist der einzige Sohn des gebrechlichen 78-jährigen Samsung-Verwaltungsratsvorsitzenden Lee Kun Hee, der wiederum der Sohn des Gründers des inzwischen größten Firmenkonglomerats Südkoreas ist.

Ein Jahr Gefängnis

Für Schlagzeilen sorgte der 51-Jährige, der Vizeverwaltungsratschef des weltgrößten Smartphone- und Speicherchipherstellers Samsung Electronics ist, mit seiner Rolle in einem Bestechungsskandal, in den auch die frühere Präsidentin Park Geun Hye verwickelt war.

Dabei soll auch die Nachfolgedebatte Thema gewesen sein. Lee verbrachte ein Jahr im Gefängnis. Der Fall ist allerdings noch nicht abgeschlossen: Im vergangenen Jahr ordnete der Oberste Gerichtshof eine Überprüfung an.

Inzwischen gab es weitere Debatten über das Konglomerat, zu dem Töchter in nahezu allen Wirtschaftszweigen gehören. Zuletzt musste der Samsung-Electronics-Chairman Lee Sang Hoon wegen der Behinderung der Arbeit von Gewerkschaften ins Gefängnis.