Drosten: Deutschland in „einmalig guter Situation“

Der Berliner Virologe Christian Drosten hat sich zufrieden mit der deutschen Lage in der Coronavirus-Pandemie gezeigt, ist mit Blick auf die Zukunft aber auch besorgt. „Wir sind hier in Deutschland in einer einmalig guten Situation jetzt im Moment. Wir haben ganz viel geleistet“, sagte der Charite-Wissenschaftler heute im NDR-Podcast.

Er könne vielen der jetzigen politischen Entscheidungen zustimmen, auch wenn er sich aus wissenschaftlicher Sicht noch ein etwas weiteres Eindämmen vor den Lockerungen gewünscht hätte. „Ich glaube, es ist schon nicht so schlecht, wie wir das machen in Deutschland.“

Drosten blicke aber mit Sorge in Richtung Herbst und Winter: Er frage sich, was passiert, wenn man nun sehr glimpflich über den Sommer kommen sollte, bis zum Herbst aber immer noch kein spezifisches Medikament zur Verfügung habe: „Dann können wir eben in eine Winterwelle kommen, und darüber mache ich mir schon Sorgen“, sagte Drosten. Das gelte auch für die Coronavirus-Ausbreitung im globalen Süden, in Ländern wie Indien etwa. „Auch der Blick in die USA ist nicht optimistisch für mich“, sagte er.