Eine Frau spaziert über den Piazza Pius XII in Rom.
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Trotz Lockerungen

Rom erwacht nur langsam

Kolosseum, Spanische Treppe, Petersplatz: Das geschäftige Treiben im Zentrum Roms bleibt auch Wochen nach Ausbruch der Coronavirus-Krise aus, die „Ewige Stadt“ findet nur langsam zu etwas Normalität zurück. Seit Beginn der „Phase 2“ vergangene Woche können die Italienerinnen und Italiener endlich wieder mehr Freiheit genießen.

3 Personen beim fotografieren der spanischen Treppe in Rom.
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Wo sonst Tausende Einheimische und Touristen die Straßen bestürmen, ist seit Wochen kaum jemand zu sehen: auf der Spanischen Treppe sowie auf der unterhalb gelegenen Piazza di Spagna. Die seit einer Woche geltende „Phase 2“ ermöglicht es den Menschen eigentlich, wieder spazieren oder joggen zu gehen. Italien zählt zu den am härtesten von der Lungenkrankheit Covid-19 getroffenen Staaten.
Eine Frau auf einem Spaziergang mit ihrem Hund vor dem Kolosseum in Rom.
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Verwaister Touristen-Hotspot: das Kolosseum. In der Region Latium inklusive Rom wird bis Ende des Jahres mit einem 80-prozentigen Einbruch des Tourismus gerechnet. Der Binnentourismus, der in den Sommermonaten wieder leicht zunehmen könnte, sei nicht in der Lage, das Ausbleiben reicher Reisender aus dem Ausland zu kompensieren, warnen Fachleute.
Zwei Personen mit Schutzmasken fischen am Tiber nahe der innenstadt von Rom
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Auch am Fluss Tiber ist trotz des sonnigen Wetters wenig los
Zwei Personen mit Masken vor der Barriere die den Zugang zum Petersdom in Rom versperrt.
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Gespenstische Leere auf dem Petersplatz und vor dem Petersdom, Vatikan
Verlassene Straße vor dem Termini Bahnhof in Rom.
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Ungewöhnlich ruhig zeigt sich auch der Bahnhof Termini, der mit rund 150 Millionen Passagieren pro Jahr der verkehrsreichste Bahnhof Italiens ist. Wegen der Vorsichtsmaßnahmen wurde die Zahl der verfügbaren Plätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln halbiert. Ein- und Ausgänge auf Bahnhöfen und Flughäfen müssen im Zuge der „Phase 2“ anders gesteuert werden – etwa durch „Einbahnstraßen“.
Studenten trinken gemeinsam einen Aperitif auf der Dachterasse ihres Wohnhauses.
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Besuche bei Verwandten in der Nähe sind seit vergangener Woche wieder gestattet, große Familientreffen und private Feiern verboten. In der Öffentlichkeit gelten weiterhin die Distanzregeln. Die Italiener dürfen sich in ihrer Wohngemeinde frei bewegen, nicht aber die Region verlassen, in der sie leben.
Kellner mit Gesichtsmaske am Eingang zu einem Restaurant. Auf dem Schild vor ihm steht groß „zum Mitnehmen“.
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Gastronomiebetriebe jeder Art haben bis zum 1. Juni zu. Lediglich Lokale, die Essen zum Mitnehmen oder Lieferservice anbieten, sind teilweise geöffnet. Doch während in den Außenbezirken Roms das „Take away“-Angebot gut ankommt, klagen Pizzerien, Eissalons und Restaurants im Stadtkern über unzureichende Geschäfte.
Eine Frau in der Kirche. Mehrere Sessel wurden in erhöhtem Abstand zueinander platziert.
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In der Kirche Santa Maria in Trastevere wurden die Stühle aufgrund der Coronavirus-Krise weit auseinandergestellt, der Besucherandrang blieb bisher aber ohnehin aus. Ab dem 18. Mai können grundsätzlich auch wieder Gottesdienste mit Gläubigen gefeiert werden, allerdings müssen dabei strenge Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Ansteckungen ergriffen werden.
Leerer Platz vor der Basilica Santa Maria.
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Auch vor der Kirche Santa Maria bleibt das sonst geschäftige Treiben weiter aus
Menschen vor dem Altare della Patria Monument im Zentrum Roms.
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Etwas mehr scheint vor dem Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II, auch Altare della Patria oder Vittoriano genannt, los zu sein. Jene Römer bzw. Italiener, die auf mehr Lockerungen hoffen, müssen noch zumindest bis zum 18. Mai warten: Ab dann soll es zu weiteren Öffnungen wie den Neustart von Museen, Ausstellungen und Bibliotheken kommen.
Menschen treffen sich in kleinen Gruppen am Piazza Navona in Rom.
APA/AFP/Tiziana Fabi
Die Antithese zum Rest der Stadt? Auf der Piazza Navona versammelten sich nach Ende der wochenlangen Ausgangssperre zuletzt Dutzende Menschen – Fahrräder und Masken inklusive.
Menschen spatzieren im Caffarella Park in Rom.
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Besonders beliebt ist zurzeit der Besuch von Roms großen Stadtparks, wie etwa der Park Caffarella, und historischen Villen mit breiten Grünflächen, die als „grüne Oasen“ inmitten der Metropole gelten. Angesichts des schönen Wetters mit sommerlichen Temperaturen befürchten die Behörden, dass es in Parks vermehrt zu Menschenansammlungen kommt, was zu einer neuerlichen Steigerung der Infektionskurve beitragen könnte.