Noam Chomsky macht Trump für Tote verantwortlich

Der US-Intellektuelle Noam Chomsky gibt der Politik von Präsident Donald Trump die Schuld für Coronavirus-Todesfälle in den USA. Trump habe seine Pflichten vernachlässigt, indem er die Gouverneure einzelner US-Bundesstaaten dazu gezwungen habe, die Verantwortung für die Bekämpfung des Virus zu übernehmen, sagte der 91-Jährige der britischen Zeitung „Guardian“ in einem heute veröffentlichten Interview.

„Das ist eine großartige Strategie, um viele Menschen zu töten und seine Wahlkampfpolitik zu verbessern.“ Auf die Frage, ob er Trump für den Tod von Amerikanern verantwortlich sehe, sagte der Sprachwissenschaftler: „Ja, aber es ist viel schlimmer als das, denn international gilt dasselbe. Um seine kriminellen Angriffe auf das amerikanische Volk zu vertuschen, die sich die ganze Zeit über abgespielt haben, schlägt er wild um sich und versucht, Sündenböcke zu finden.“

Nach Ansicht Chomskys werde Trumps Entscheidung, die Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einzufrieren, zu Todesfällen im Jemen und in Afrika führen.

Pence geht nicht in Quarantäne

Trumps Regierung hatte anfangs das Virus und seine Folgen heruntergespielt. Kritiker befinden, dass man die Lage immer noch nicht ernst nehme. So will sich etwa US-Vizepräsident Mike Pence trotz der Bestätigung einer Coronavirus-Infektion bei seiner Pressesprecherin Medienberichten zufolge nicht vorsorglich in Quarantäne begeben.

Er werde an seinem Arbeitsplatz sein, teilte sein Büro laut dem Sender CNN mit. Tägliche Coronavirus-Tests seien bei ihm negativ ausgefallen.

Fauci ging in Quarantäne

Am Freitag war bekanntgeworden, dass Pence’ Sprecherin Katie Miller positiv getestet worden war. Drei ranghohe Mitglieder der von Pence geleiteten Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses erklärten daraufhin US-Medien zufolge, dass sie sich vorsichtshalber zu Hause isolieren würden.

Betroffen waren der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci, der Chef der US-Gesundheitsbehörde (CDC), Robert Redfield, und der Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn. Sie arbeiten nun von zu Hause aus und sollen zum Beispiel morgen über Videolink in einer Anhörung des Senats Rede und Antwort stehen.

Tägliche Tests im Weißen Haus

Am Donnerstag hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass eine Mitarbeiterin von Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert sei. Der Präsident sei seitdem negativ auf das Virus getestet worden und bei bester Gesundheit, so ein Sprecher. Die Coronavirus-Tests im Weißen Haus würden nun täglich und nicht nur wöchentlich vorgenommen.

Lesen Sie mehr …