„Lock-down“ in Frankreich beendet

Frankreich hat viele seiner Coronavirus-Beschränkungen nach zwei Monaten nur mit Schwierigkeiten beendet. Nach 55 Tagen durften die Menschen in Frankreich heute erstmals wieder ohne Passierschein auf die Straße. Im Pariser Berufsverkehr herrschte dichtes Gedränge auf zahlreichen Bahngleisen und in Vorstadtzügen, wie Bilder und Videos zeigten. Auch das Gesetz zur Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich konnte nicht rechtzeitig verabschiedet werden.

Gleichzeitig öffneten die Geschäfte wieder, der Schulbetrieb beginnt für einige Jahrgänge, und die Deutsche Bahn nahm den grenzüberschreitenden Zugverkehr nach Frankreich wieder auf.

Erneuter Anstieg nach Wochenende

In den vergangenen 24 Stunden stieg die Zahl der an einer Infektion mit dem Coronavirus verstorbenen Patienten sprunghaft an. Binnen 24 Stunden seien 263 neue Todesfälle registriert worden, gestern seien es noch 70 gewesen, teilte das französische Gesundheitsministerium mit. Allerdings wird nach einem Wochenende häufig ein stärkerer Anstieg verzeichnet, weil Fälle oft verspätet gemeldet werden.

Frankreich ist mit mehr als 26.000 Toten eines der am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffenen Länder. In einer TV-Ansprache verhängte Präsident Emmanuel Macron am 16. März eine zweiwöchige Ausgangssperre – diese wurde mehrfach verlängert. „Wir sind im Krieg“, hatte Macron erklärt.