Zwei Asylsuchende auf Lesbos positiv getestet

Zwei Asylsuchende, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übergesetzt haben, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte gestern ein Sprecher des griechischen Coronavirus-Krisenstabs mit. Die beiden leben aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos.

Sie seien zusammen mit anderen 68 Personen am 6. und 10. Mai aus der Türkei gekommen und hätten sich seitdem in einer 14-tägigen Quarantäne in einem provisorischen Camp im Norden der Insel befunden.

Es ist das erste Mal, dass Asylsuchende auf einer der griechischen Inseln positiv getestet wurden. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Der Ausgang ist begrenzt erlaubt. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte.

Krise reduziert Flüchtlingszuzug stark

In Griechenland zeichnete sich in den vergangenen Wochen aufgrund der Krise ein deutlicher Rückgang neu ankommender Flüchtlinge ab. Laut dem Ministerium für Migration und Asyl war dieser vor allem im April 2020 deutlich: Im Vergleich zum April des Vorjahres und auch zum Jänner 2020 reduzierte sich die Zahl um fast 98 Prozent.

Noch im April 2019 erreichten um die 2.000 Geflüchtete die im Osten der Ägäis gelegenen griechischen Inseln. Heuer schafften nicht einmal 40 die Überfahrt. Anfang Mai legte dann ein Schlauchboot mit 51 Personen auf Lesbos an. Am Wochenende kamen 19 weitere Menschen per Boot aus der Türkei.

Für den Rückgang der Zahlen machen Fachleute in griechischen Medien vor allem die Pandemie verantwortlich. Sie macht den Schleusern einen Strich durch die Rechnung. Wegen der Ausgangsverbote in der Türkei ist es ihnen derzeit kaum möglich, unentdeckt Personen an die Küste zu bringen.