OMV-Reiseausgaben: NEOS stellt parlamentarische Anfrage

NEOS hat nach einem Bericht von Dossier über möglicherweise überhöhte Reiseausgaben von OMV-Vorstandschef Rainer Seele und eine Sponsoringvereinbarung der teilstaatlichen OMV mit dem russischen Fußballclub Zenit St. Petersburg eine parlamentarische Anfrage an Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) gerichtet.

Dossier hatte u. a. berichtet, dass die OMV für Seeles Nutzung von Privatflugzeugen seit 2016 insgesamt 400.000 Euro ausgegeben habe. Aufsichtsratschef Wolfgang Berndt sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, Seeles und seine eigenen Reiseausgaben von 2017 bis 2019 sowie die Sponsoringausgaben würden untersucht.

Aus Unternehmenskreisen war zu erfahren, dass der Vertrag mit Bedarfsflugunternehmen Jetfly Airline noch aus der Zeit vor Seeles Amtsantritt als OMV-Vorstandschef stammte und das darin vereinbarte Entgelt auch im Fall der Nichtnutzung zu zahlen gewesen wäre. Inzwischen soll der Vertrag bereits ausgelaufen sein. Solche Ausgaben würden regelmäßig geprüft, nach dem Medienbericht werde die Prüfung aber vorgezogen.

NEOS-Kritik an Borealis-Übernahme

In der Anfrage kritisierte NEOS auch die mehrheitliche Übernahme des Chemiekonzerns Borealis durch die OMV und den geplanten Verkauf des Gasnetzbetreibers GasConnect an den Verbund sowie den ebenfalls angekündigten Verkauf des Tankstellennetzes in Deutschland. Kritisiert werden von NEOS auch Ausgaben der OMV von knapp 870.000 Euro für eine Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gaslieferverträge mit Russland.

Die OMV wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters die Reiseausgaben von Vorstandschef Seele und die Sponsoringaktivitäten des Unternehmens unter die Lupe nehmen. Eine entsprechende Prüfung ordnete der Aufsichtsrat an, wie Berndt laut Reuters mitteilte.