Song Contest: Litauen für Deutschland „Sieger der Herzen“

In Deutschland ist gestern Abend die litauische Band The Roop mit dem Lied „On Fire“ zum „Sieger des Herzens“ des wegen der Coronavirus-Krise abgesagten Eurovision Song Contest gewählt worden. In dem in der ARD ausgestrahlten eigenen deutschen Finale aus der Hamburger Elbphilharmonie mit zehn Teilnehmern bekam The Roop von Jury und Zuschauern mit 22 die meisten Punkte. Zweiter wurde die isländische Band Dadi og Gagnamagnid mit 19 Punkten.

Litauen und Island zählten auch zu den Favoriten für das eigentlich an diesem Abend im niederländischen Rotterdam geplante internationale Song-Contest-Finale. Insgesamt zehn Länder, die sich in einer Vorausscheidung vor einer Woche durchgesetzt hatten, standen in der von Barbara Schöneberger moderierten Show zur Wahl. Vincent Bueno schaffte es mit „Alive“ nicht ins gestrige Finale.

Island mit minimalistischer Version auf der Bühne

Das litauische Trio setzte sich mit seinem minimalistischen, aber sehr eingängigen Popsong durch, bei der auch eine extrovertierte Tanzchoreografie nicht fehlen durfte. The Roop traten als eines von drei Teilnehmerländern live in Hamburg auf – ebenso wie die Isländer Dadi og Gagnamagnid, die eine ähnliche Show des ORF vor einigen Wochen für sich entschieden hatten. Allerdings präsentierten die Isländer im Hamburg eine personell wie musikalisch abgespeckte, fast schon jazzige Version ihres ironischen Hits „Think About Things“, was ihnen beim Publikum wohl den Sieg kostete. Platz drei ging an die russische Band Little Big mit der einigermaßen durchgeknallten Nummer „Uno“.

Auch offizielle Ersatzshow ging über die Bühne

Ebenfalls gestern fand die offizielle Song-Cong-Contest-Ersatzshow „Europe Shine a Light“ der EBU und des niederländischen Fernsehens statt. Darin durften die 41 verhinderten Teilnehmer des heurigen Jahrgangs Durchhaltebotschaften nach Europa schicken, nachdem ihr Lied kurz angespielt wurde. Zudem gab es Erinnerungen an frühere Song-Contest-Gewinner, deren Siegertitel teilweise neu interpretiert wurde. Als großen Höhepunkt der Show, die im ORF von Andi Knoll in bewährter Weise kommentiert wurde, versuchten sich alle diesjährigen Teilnehmer am 1997er-Siegertitel „Love Shine A Light“ von Katrina and the Waves.

Zudem wurde bekanntgegeben, dass Rotterdam 2021 erneut die Chance bekommen wird, den Song Contest auszurichten. Ebenfalls über die Bühne ging gestern die Konkurrenzveranstaltung von Stefan Raab, der „Free ESC“. Dabei setzte sich Nico Santos für Spanien durch, der österreichische Sänger Josh, der mit der Single „Cordula Grün“ bekanntgeworden war, landete mit „Wo bist du?“ auf den hinteren Plätzen.