Grenzöffnung: Slowakei beharrt auf strengen Kontrollen

Die slowakische Regierung hat einer raschen Grenzöffnung eine Absage erteilt. „Es sieht sehr hoffnungsvoll für weitere bedeutende Lockerungen bei uns in der Slowakei aus, aber mit dem Schutzwall an unseren Grenzen müssen wir weiterhin wachsam und vorsichtig bleiben“, schrieb der konservative Regierungschef Igor Matovic heute auf Facebook.

Schon gestern Abend hatten die slowakischen Behörden Spekulationen über eine bevorstehende Grenzöffnung zu Österreich dementiert. Bratislava steht diesbezüglich unter Zugzwang, weil Österreich sein Grenzregime zu dem Nachbarland heute gelockert hat. Auch an der Grenze zu Tschechien gibt es jetzt nur noch stichprobenartige Kontrollen.

Österreich vereinbarte bereits mit Deutschland und der Schweiz eine Lockerung der Grenzkontrollen und signalisierte ähnliche Absichten auch gegenüber den osteuropäischen Nachbarländern. Im Fall Sloweniens, das am Freitag seinerseits seine Grenze geöffnet hatte, gibt es bisher keinen Lockerungsschritt vonseiten Österreichs.

Niedrige Infektionsrate

Die Slowakei weist eine der niedrigsten Infektionsraten mit dem neuartigen Coronavirus in Europa auf. Bis Sonntag verzeichnete das 5,4 Millionen Einwohner zählende Land nur 1.494 bestätigte Infektionsfälle und 28 Coronavirus-Tote. Die Regierung führt diese im Vergleich zu allen Nachbarländern außerordentlich günstigen Zahlen auf ihre radikalen Schutzmaßnahmen zurück und beharrt daher auf einer Abschottung nach außen.

Auch das Innenministerium Tschechiens hatte klargestellt, dass der Einreisestopp für Touristinnen und Touristen aus Deutschland und anderen Ländern bestehen bleibe. Sowohl die Slowakei als auch Tschechien sehen Ausnahmeregelungen nur für bestimmte Personengruppen wie Berufspendlerinnen und -pendler vor.