Krawalle bei Protesten in Chile

Bei Protesten wegen der wirtschaftlichen Härten in der Coronavirus-Krise haben sich Demonstranten und Polizisten in einem Vorort von Santiago de Chile heftige Auseinandersetzungen geliefert. Bewohnerinnen und Bewohner von El Bosque im Süden der chilenischen Hauptstadt errichteten gestern Barrikaden und warfen Steine auf Polizisten, wie der Radiosender Cooperativa berichtete.

Krawalle in Chile
AP/Esteban Felix

Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Ortschaft steht wegen der grassierenden Coronavirus-Pandemie seit rund einem Monat unter Quarantäne. In Chile haben sich bisher 46.059 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 478 Personen sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Wegen des starken Anstiegs der Infektionen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes zuletzt den gesamten Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt.

Vier Minister und über 20 Senatoren in Quarantäne

Vier Minister sowie rund die Hälfte der Senatoren begaben sich in Quarantäne. Die Politiker hatten direkten Kontakt zu drei Parlamentariern gehabt, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, wie gestern aus offiziellen Quellen in der Hauptstadt Santiago mitgeteilt wurde.

In die häusliche Isolation begeben mussten sich die Minister für Finanzen, Inneres, Soziales sowie der Stabschef im Präsidialamt, der ebenfalls Ministerrang hat. Seit dem Wochenende stellten sich zudem mehr als 20 der 50 Mitglieder des Senats unter Quarantäne.