Kulturstätte geflutet: Türkei setzte Ilisu-Staudamm in Betrieb

Die Türkei hat am Ilisu-Staudamm im Südosten des Landes mit der Stromproduktion begonnen. Die erste von sechs Turbinen sei heute in Betrieb gegangen, gab Präsident Recep Tayyip Erdogan bekannt. Bis Ende des Jahres werde das Kraftwerk seine volle Kapazität erreichen. Bei voller Auslastung sollen dann sechs Millionen Menschen versorgt werden.

Der Ilisu-Staudamm am Fluss Tigris, der seit 1954 in Planung war, ist hochumstritten – unter anderem, weil die Kulturstätte Hasankeyf geflutet wurde. Nach Angaben von Umwelt-NGOs stehen davon inzwischen 80 Prozent unter Wasser. Im Februar 2019 war eine Klage gegen die Flutung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gescheitert.