CoV-Held „Captain Tom“ soll Ritterwürde bekommen

Der durch seine Spendensammelaktion für das britische Gesundheitspersonal zum Coronavirus-Helden aufgestiegene Weltkriegsveteran Tom Moore soll in den Ritterstand erhoben werden. Premierminister Boris Johnson nominierte den 100-jährigen „Captain Tom“ für den Ehrentitel, wie die Regierung in London gestern mitteilte.

Captain Tom Moore
AP/PA/Joe Giddens

Mit seiner Spendenaktion habe Moore „das ganze Land inspiriert“, so Johnson. Der Veteran sei ein „Leuchtfeuer im Nebel des Coronavirus“. Formell wird die Ritterwürde von Königin Elizabeth II. verliehen, der Premierminister hat jedoch ein Vorschlagsrecht.

Moore sammelte Millionenbetrag für NHS

Der allgemein in Großbritannien als Captain Tom bezeichnete frühere Hauptmann hatte sich nach einer Hüftoperation vorgenommen, bis zu seinem 100. Geburtstag hundertmal mit seinem Rollator seinen 25 Meter langen Garten abzuschreiten und sich dafür sponsern zu lassen. Er hoffte, auf diese Art 1.000 Pfund zusammenzubekommen – doch die Aktion fand derart viel Zuspruch, dass Moore einen Millionenbetrag für den nationalen Gesundheitsdienst NHS zusammen bekam.

Der Pensionist wurde zu einer nationalen Berühmtheit und zu einem Trostspender in Coronavirus-Zeiten. Inzwischen wurde etwa ein Hochgeschwindigkeitszug auf seinen Namen getauft, der Kricketfan erhielt eine Einladung zu einem Treffen mit der englischen Kricketmannschaft, und der „Daily Telegraph“ widmete seinem stets tadellosen Kleidungsstil einen ganzen Artikel.

Seinen 100. Geburtstag feierte Captain Tom am 30. April mit großen Ehren. Zwei Jagdflugzeuge der Royal Air Force überflogen sein Haus in der Grafschaft Bedfordshire nördlich von London. Er bekam 140.000 Glückwunschkarten aus aller Welt.