Diakonie kritisiert Umgang mit 24-Stunden-Betreuerinnen

Scharfe Kritik am Umgang mit den 24-Stunden-Betreuerinnen und -Betreuern in der Coronavirus-Krise übt die Diakonie Österreich. Derzeit werde „einmal mehr deutlich, dass die Konstruktion der 24-Stunden-Betreuung als selbstständige Beschäftigung die Betreuerinnen in prekäre Situationen“ am Rand der Ausbeutung bringe, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser heute in einer Aussendung.

Die Betreuerinnen liefen Gefahr, „die größten Opfer“ in der Coronavirus-Krise bringen zu müssen, so Moser. Sie forderte, mit der anstehenden Pflegereform auch „faire und sichere Arbeitsbedingungen“ für die 24-Stunden-Betreuerinnen zu schaffen.

Änderung bei Härtefallgeld gefordert

Dass Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) darauf besteht, dass Härtefallgeld nur auf österreichische Konten überwiesen wird, ist für den Leiter der 24-Stunden-Betreuung im oberösterreichischen Diakoniewerk, Mathias Kalb, „völlig unverständlich“.

Schließlich sei auch die „Bleib-da-Prämie“ von den Ländern direkt auf die Konten der Betreuer und Betreuerinnen in den Heimatländern überwiesen worden, ebenso die (indexierte) Familienbeihilfe.

„Nicht sehr zuvorkommend“ würden in manchen Bundesländern jene rumänischen Pflegerinnen behandelt, für die Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) Korridor-Zugsverbindungen ausgehandelt hat, um sie trotz gesperrter Reiserouten ins Land zu holen, schilderte Flavia Matei, Sprecherin der Organisation DREPT, die rumänische PersonenbetreuerInnen vertritt.

Grenzen: Laut WKÖ Lockerungen für slowakische Betreuer

In Niederösterreich stammt rund die Hälfte der 17.300 Betreuungskräfte aus Rumänien. Die zweitgrößte Gruppe sind Slowakinnen. Für sie wurden nun laut Wirtschaftskammer die Einreiseregeln gelockert. So sollen diese keinen negativen Coronavirus-Test bei der Einreise benötigen, heißt es.

Mehr dazu in noe.ORF.at