Verkauf von talkumhaltigem Babypuder in Nordamerika eingestellt

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson nimmt in den USA und Kanada einen wegen möglichen Krebsrisikos umstrittenen Babypuder vom Markt. Im Rahmen einer allgemeinen Überprüfung des Produktangebots vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise sei beschlossen worden, den talkumhaltigen Babypuder ebenso wie rund 100 andere Produkte in Nordamerika nicht mehr zu verkaufen, teilte das US-Unternehmen gestern mit.

In anderen Ländern, in denen die Nachfrage nach dem Babypuder „deutlich höher“ sei, solle es aber weiter angeboten werden, kündigte Johnson & Johnson an. In Nordamerika würden nur noch die Restbestände verkauft.

Tausende Klagen

Der Babypuder wird verdächtigt, Krebs zu verursachen. Gegen den Konzern wurden deshalb in den vergangenen Jahren Tausende Klagen eingereicht. Johnson & Johnson hat jedoch stets beteuert, dass das Talkum für den Puder kein krebserregendes Asbest enthalte.

In seiner Erklärung unterstrich der Konzern, dass er weiterhin von der Sicherheit des Produkts „felsenfest überzeugt“ sei. Alle bisherigen gerichtlichen Schuldsprüche gegen das Unternehmen wegen des Babypulvers seien in Berufungsverfahren wieder aufgehoben worden, erklärte Johnson & Johnson.