Dänemark plant Energieinseln in Nord- und Ostsee

Die dänische Regierung will bis 2030 die ihren Angaben zufolge ersten Energieinseln der Erde errichten. Damit solle eine neue Ära im Ausbau des Offshore-Windes eingeläutet werden, in der man sich zunehmend von einzelnen Windparks hin zu solchen Inseln bewege, gaben Dänemarks Finanzminister Nicolai Wammen und Klimaminister Dan Jorgensen heute bei der Vorstellung des ersten Teils der Klimapläne ihrer Regierung bekannt.

Dänemark wolle ein grüner Wegbereiter sein und halte deshalb auch in der historischen Coronavirus-Krise an seinen Klimazielen fest, sagte Jorgensen. Eine der beiden Energieinseln soll in der Nordsee entstehen, die andere in der Ostsee bei Bornholm. Beide sollen zunächst über eine Kapazität von zwei Gigawatt verfügen.

Die Energie soll direkt genutzt, über mit Power-to-X überschriebenen Technologien aber auch umgewandelt und anderweitig verwendet werden können, etwa in Bussen und Autos.

Diese insgesamt vier Gigawatt entsprechen dem Klimaministerium zufolge mehr als dem Doppelten der derzeitigen Offshore-Windleistung Dänemarks. Da diese vier Gigawatt mehr als dem gesamten Verbrauch der dänischen Haushalte entsprechen, geht es den Dänen bei dem Projekt auch um den Export grünen Stroms in andere europäische Länder. Erste Verhandlungen über die Pläne mit den Parlamentsparteien sollen im Laufe der nächsten Woche eingeleitet werden.