Deutsche Regierung und Lufthansa-Vorstand zu Rettung einig

Die schwer angeschlagene AUA-Mutter Lufthansa soll zur Rettung milliardenschwere Staatshilfen bekommen. Darauf verständigten sich die deutsche Bundesregierung sowie der Lufthansa-Vorstand, wie beide Seiten heute mitteilen. Allerdings muss die EU-Kommission noch zustimmen, ebenso der Aufsichtsrat der Lufthansa und die Hauptversammlung. Das Paket sieht verschiedene Hilfen und Eigenkapitalmaßnahmen in Höhe von neun Milliarden Euro vor.

Die deutsche Bundesregierung teilte mit, die Lufthansa sei vor der Coronavirus-Pandemie operativ gesund und profitabel gewesen und habe eine gute Perspektive gehabt – sei aber durch die aktuelle Krise in eine existenzielle Notlage geraten. Das Stabilisierungspaket trage den Bedürfnissen des Unternehmens ebenso Rechnung wie den Bedürfnissen der Steuerzahler und der Beschäftigten der Lufthansa-Gruppe, die auf den Erhalt eines starken Unternehmens angewiesen seien.

Bundesregierung und Lufthansa hatten lange verhandelt. Die Lufthansa war in der Krise schwer unter Druck geraten. Der Fluggesellschaft droht binnen Monaten das Geld auszugehen. Das Virus mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte den globalen Flugverkehr mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Im Lufthansa-Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen Zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe.

Lufthansa bekommt Nachhaltigkeitsziele

Das Rettungspaket ist laut deutscher Regierung mit Nachhaltigkeitszielen verbunden. Dabei gehe es unter anderem um die Erneuerung der Flotte, gaben Wirtschafts- und Finanzministerium bekannt.

„Es sind weitgehende Vergütungsbeschränkungen für den Konzernvorstand, die Vorstände der Konzerngesellschaften sowie das Management vorgesehen.“ Die Ministerien bestätigten zudem, im Zuge des Staatseinstiegs zwei Aufsichtsratsposten zu bekommen. Diese sollen mit unabhängigen Expertinnen und Experten besetzt werden.