Immer mehr Länder stoppen Einsatz von Hydroxychloroquin

Mit Frankreich, Italien und Belgien stoppen drei besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffene EU-Länder den Einsatz des umstrittenen Malariamittels Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Zuletzt waren die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Wirkstoffes gestiegen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterbrach deshalb eine große klinische Studie mit dem Mittel.

Die französische Regierung zog gestern ein Dekret zurück, das Krankenhausärzten die Verabreichung des Wirkstoffes zur Behandlung schwerer Formen der durch das neuartige Coronavirus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 erlaubte. Die italienische Arzneimittelagentur AIFA setzte die Zulassung zur Verwendung von Hydroxychloroquin bei Covid-19 außerhalb klinischer Studien aus. Die WHO will bis Mitte Juni eine Entscheidung über den Nutzen von Hydroxychloroquin fällen.

US-Präsident Donald Trump hatte vor Kurzem mit Aussagen für Unverständnis gesorgt, täglich einmal Hydroxychloroquin zur Vorbeugung gegen Covid-19 einzunehmen, obwohl die Sicherheit umstritten ist. Das renommierte medizinische Fachmagazin „The Lancet“ hatte kürzlich berichtet, dass Patienten, die Hydroxychloroquin erhielten, eine erhöhte Sterblichkeitsrate und unregelmäßigen Herzschlag hatten. Zuvor hatte es bereits eine Reihe enttäuschender Ergebnisse mit dem Medikament gegeben, das zu Beginn der Pandemie als einer der Hoffnungen unter den potenziellen CoV-Arzneimitteln galt.