Polen erwägt Staatseinstieg in Lebensmittelhandel

Die polnische Regierung denkt über einen Einstieg in den Lebensmitteleinzelhandel nach. Das sagte Artur Sobon, Staatssekretär im Ministerium für Staatsvermögen gestern dem Onlineportal Money.pl. Ziel wäre es, faire Margen für polnische Landwirte und Landwirtinnen zu garantieren. „Wir könnten vom Acker bis auf den Tisch präsent sein“, sagte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).

Der polnische Staat will seine verschiedenen Beteiligungen in Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung bis zum Jahresende in einer neuen Holding konsolidieren. In den Sozialen Netzwerken stieß die Initiative teilweise auf Spott: Nutzer und Nutzerinnen erinnerten an die schlechten Erfahrungen mit dem staatlichen Einzelhandel in der Zeit des Sozialismus vor der Wende von 1989.

Derzeit kommen die größten Handelsketten in Polen aus dem Ausland. So gehört die Diskontergruppe Biedronka (Dt.: Marienkäfer) mit mehr als 3.000 Filialen zum portugiesischen Handelskonzern Jeronimo Martins. Auch die deutschen Ketten Lidl und Kaufland sind in Polen vertreten.