Erster Rückflug nach China: Deutscher Passagier infiziert

Auf einem Sonderflug der deutschen Wirtschaft nach China ist bei einem der 180 Passagiere das Coronavirus nachgewiesen worden. Obwohl der 34-Jährige wie alle anderen vor dem Abflug in Frankfurt getestet worden war, fiel eine weitere Untersuchung nach der Ankunft in der nordchinesischen Stadt Tianjin positiv aus.

Nach Angaben der städtischen Gesundheitskommission von heute hat der Ingenieur keine Symptome. Er wurde zur medizinischen Beobachtung in eine Quarantäneeinrichtung gebracht.

Erste Rückholaktion für in China Beschäftigte

Der Flug war die erste Rückholaktion für in China Beschäftigte sowie deren Familienangehörige. Auch vier deutsche China-Korrespondenten waren an Bord. Nachdem China Ende März die Grenze für Ausländer geschlossen hatte, waren sie alle in Deutschland gestrandet.

Den Rückflug hatte die deutsche Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert, um die wirtschaftliche Kooperation zwischen beiden Ländern wieder voranzubringen. Es war auch der erste Passagierflug der Lufthansa nach China seit vier Monaten, ein weiterer soll am Mittwoch nach Schanghai folgen.

„Nicht auszuschließen“

Die Handelskammer bestätigte den Fall. „Es war nicht auszuschließen“, sagte der Geschäftsführer Jens Hildebrandt der dpa. „Das wusste auch die chinesische Seite.“ Aus diesem Grund seien auch die umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen mit zwei Untersuchungen bei Abflug und Ankunft, einem Antikörpertest und zweiwöchiger Quarantäne in Tianjin getroffen worden. Der betroffene Passagier werde jetzt noch einmal getestet, um den Befund zu verifizieren. Dann werde über das weitere Vorgehen entschieden.