Nachtgastronomen fordern Ende der CoV-Sperrstunde

Am 15. Juni treffen sich Vertreter der Nachtgastronomen mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). „Ziel ist es, dass dann die Sperrstunde wieder fällt“, sagte der Sprecher der Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, im Gepsräch mit der APA. Nach aktuellem Stand soll die Coronavirus-Sperrstunde Mitte Juni von 23.00 auf 1.00 Uhr verschoben werden.

Die Nachtgastronomen – ein eigener Verein (Vereinigung der österreichischen Nachtgastronomen, VÖNG) befindet sich gerade in Gründung – erstellen für das Treffen einen Maßnahmenkatalog. Dieser soll „aufgedröselt werden nach verschiedenen Lokalgrößen“: „Denn man kann eine 30-Gäste-Bar nicht mit einer Großraumdisko vergleichen“, so Ratzenberger.

„Der kleinste gemeinsame Nenner aller Lokaltypen ist, dass die Sperrstunde fallen muss. Denn diese verbietet es, Geld zu verdienen.“ Nur ohne einer CoV-Sperrstunde könne wieder kostendeckend gearbeitet werden. Dann könnten Gastronomen viel eher entscheiden, ob es für sie Sinn ergebe, wieder aufzusperren.

Ministerium erwartet Konzept

Das Gesundheitsministerium erwartet das Konzept „voraussichtlich noch diese Woche“. „Anschließend wird es von den Gesundheitsexperten geprüft“, teilte das Ministerium mit. „Wir sind in gutem Dialog mit den Vertreten der Nachtgastronomie und gehen davon aus, dass auch am 15. Juni das Gespräch sehr konstruktiv sein wird“, hieß es von einer Sprecherin. Aus dem Tourismusministerium von Elisabeth Köstinger (ÖVP) gab es zum Thema Nachtgastronomie auf APA-Anfrage keine Stellungnahme.

Einzelne geplanten Maßnahmen im Konzept der Nachtgastronomen umfassen laut Ratzenberger etwa Abstände zwischen Gästegruppen, die Installierung eines CoV-Beauftragten in jedem Lokal und das tägliche Fiebermessen bei den Mitarbeitern. Es müsse auch geschaut werden, dass man vom „Pflichtsitzen“ wegkomme, so Ratzenböck, der auch auf die Eigenverantwortung von Gästen verweist.

Österreichweit gibt es 2.900 Bars, Tanzlokale und Diskotheken. Alleine in Wien sorgt die Nachtgastronomie laut Branchenangaben für 24.000 Jobs und einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro.