Fleisch aus abgeholztem Regenwald: Europäer investierten

Britische Banken wie HSBC und Investoren sollen in den vergangenen Jahren mehr als zwei Milliarden Dollar (1,78 Mrd. Euro) in drei große brasilianische Fleischunternehmen investiert haben, deren Lieferanten in großflächig abgeholzten Amazonas-Gebieten produziert haben sollen.

Auch andere Banken in Europa wie Santander und die Deutsche Bank investierten insgesamt über zwei Mrd. Dollar in dieses Business. Das zeigt eine aktuelle Recherche des „Guardian“, der journalistischen Investigativplattform Unearthed und dem Bureau of Investigative Journalism.

Schwierige Kontrolle

Nach Angaben der Fleischfirmen werde daran gearbeitet, die Lieferanten zu kontrollieren und Risiken zu mildern. Dennoch soll eines der genannten Unternehmen, Marfriq, das weltweit Fast-Food-Ketten beliefert, Fleisch von einer Farm bezogen haben, die auf erst kürzlich abgeholztem Land produzierte. Und das Unternehmen gab zu, genauso wie die weltgrößte Fleischfirma JBS, nicht alle Lieferanten kontrollieren zu können.

Angesichts der Coronavirus-Krise überlegt die Europäische Kommission nun neue Regeln des Finanzreportings. Es müssten Banken, Versicherungen und andere Unternehmen offenlegen, wie sehr sie pandemischen Risiken und Verlusten an Biodiversität ausgesetzt sind. Wissenschaftlern zufolge befördert die anhaltende Abholzung von Regenwald das Risiko neuer Krankheiten.