UNO wirft Philippinen systematische Tötungen vor

Der vom philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte erklärte Anti-Drogen-Krieg hat nach UNO-Angaben zu weitverbreiteten und systematischen Tötungen geführt. Tausende Menschen seien von Polizisten und unbekannten Schützen getötet worden, seit die Polizei 2016 von höchster Regierungsebene dazu ermutigt worden sei, mit tödlicher Gewalt gegen mutmaßliche Drogenkriminelle vorzugehen, hieß es einem gestern veröffentlichten Bericht des UNO-Menschenrechtsbüros. Die Täter aber blieben in der Regel straffrei.

Viele der Opfer standen demnach auf „Überwachungslisten“ der Polizei und wurden dann bei Kontrollbesuchen in ihren Wohnungen erschossen. In Polizeiberichten würde meist Notwehr geltend gemacht, doch Details der Berichte ließen daran zweifeln, schrieb das UN-Büro weiter. Als Beispiel berichtete es von zwei Handfeuerwaffen, die jeweils an fünf verschiedenen Tatorten wieder aufgetaucht waren.

Trotz der vielen glaubwürdigen Vorwürfe gegen die Polizei habe es bisher aber nur ein einziges Mal – 2017 nach der Tötung eines 17-Jährigen – ein Strafurteil gegeben, heißt es in dem UNO-Bericht. Das sei vor allem den Aufnahmen von Überwachungskameras und der öffentlichen Empörung zu verdanken gewesen.