„Maddie“: Zeitung bringt zweiten Vermisstenfall ins Spiel

Eine mögliche Spur im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Madeleine „Maddie“ McCann führt einem deutschen Zeitungsbericht zufolge auch nach Sachsen-Anhalt. Die „Magdeburger Volksstimme“ (Freitag-Ausgabe) berichtete, der 43-Jährige, gegen den im Fall McCann wegen Mordes ermittelt wird, soll in der Nähe gewesen sein, als 2015 die damals fünfjährige Inga verschwand.

Bereits im Februar 2016 gab es dem Bericht zufolge auch in Sachsen-Anhalt Ermittlungen. Der Verdächtige besitze im Landkreis Börde ein altes, verfallenes Grundstück. Dort fanden die Beamten einen Datenstick mit Kinderpornografie.

Nur einen Tag vor dem Verschwinden der aus der Stadt Schönebeck stammenden Inga soll der Verdächtige auf einem Autobahnrastplatz bei Helmstedt einen Unfall gehabt haben. Die Anwältin von Ingas Mutter fordert laut „Volksstimme“ nun neue Ermittlungen.

Tausende Spuren verliefen im Sand

Die fünfjährige Inga war am 2. Mai 2015 im Landkreis Stendal verschwunden, wo sie mit ihrer Familie zu Besuch gewesen war. Nach ihrem Verschwinden suchten Polizei und Helfer mehrfach große Waldstücke nach dem Mädchen ab. Die Ermittler gingen Tausenden Spuren und Hinweisen nach.

„Der Spiegel“ berichtete unterdessen, der im Fall „Maddie“ Verdächtige habe in einem Chat über die Entführung und den sexuellen Missbrauch eines Kindes fantasiert. Das gehe aus dem deutschen Magazin vorliegenden Ermittlungsunterlagen hervor. Er wolle „etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen“, schrieb der Mann laut den Angaben im September 2013 in dem Chat an einen Bekannten. Auf dessen Einwand, dass das gefährlich sei, entgegnete er: „Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden.“

Auch der „Spiegel“ erwähnte die Ermittlungen in Zusammenhang mit dem Verschwinden Ingas. Der Braunschweiger Verteidiger des Verdächtigen habe eine Anfrage des Magazins zu den Vorwürfen unbeantwortet gelassen.