Ryanair will Italien wegen Alitalia-Staatshilfe klagen

Ryanair-Chef Michael O’Leary attackiert die italienische Regierung, die mit einer Verstaatlichung die Airline Alitalia retten will. „Wir sind bereit, in Brüssel eine Klage einzureichen wegen unerlaubter Staatshilfe zur Rettung Alitalias“, kündigte der Chef der Laudamotion-Mutter im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Samstag-Ausgabe) an.

Die italienische Regierung setze auf „Regeln nach nordkoreanischem Modell“, um Alitalia zu retten, protestierte O’Leary. Er bemühe sich um ein Treffen mit dem italienischen Premier Giuseppe Conte. Dem Chef der Billigfluglinie ist ein Dorn im Auge, dass die Regierung in Rom drei Milliarden Euro für die Rettung der Fluggesellschaft locker macht. Die drei Milliarden Euro seien nur weiteres Geld, das Alitalia „verbrennen“ werde, sagte O’Leary.

Staatliche Gesellschaft soll Fluglinie übernehmen

Die italienische Regierung plant die Gründung einer neuen staatlichen Gesellschaft, die die Alitalia übernehmen soll. Die mit staatlichen Geldern finanzierte Gesellschaft hätte vom Wirtschaftsministerium in Rom Anfang Juni gegründet werden sollen, dabei kam es jedoch zu Verzögerungen.

Der Ryanair-Chef warnte vor einer „protektionistischen Einstellung“ in Italien. Diese werde sich auch negativ auf den gesamten Tourismus – von den Restaurants bis zu den Hotels – auswirken, so O’Leary.