Hitler-Geburtshaus: Ort für Gedenkstein noch offen

Das Innenministerium geht nun auf die Debatte rund um den Verbleib des Gedenksteins vor dem Hitler-Geburtshaus in Braunau ein, die nach der Präsentation der Pläne zur Neugestaltung des Hauses entfacht ist. Man stelle der Stadtgemeinde als Eigentümer des Gedenksteins Experten zur Verfügung, um „einen möglichst breiten Diskussionsprozess“ zu ermöglichen, hieß es heute in einer Aussendung.

Damit ist der Verbleib des Gedenksteins nach dem Umbau des Geburtshauses von Hitler offenbar wieder offen. Ziel des Diskussionsprozesses sei „eine breite Einbindung der Bevölkerung und der lokalen Interessensgruppen“, zitierte der „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Er unterstütze die Stadtgemeinde Braunau bei einem „Projekt zur historischen Kontextualisierung“. Die Entscheidung müsse dann von den örtlichen Verantwortungsträgern getroffen werden.

Unterbringung im „Haus der Geschichte“ geplant

Bei der Präsentation der Pläne zur Neugestaltung des Hitler-Geburtshauses verwies das Innenministerium darauf, dass eine Expertenkommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers sich für eine Verlegung des Gedenksteines vor dem Haus weg an einen anderen Ort entschieden habe. Der Gedenkstein sollte laut Sektionschef Hermann Feiner möglichst im „Haus der Geschichte“ untergebracht werden.

Davon ist in der Aussendung nun keine Rede. Feiner wird aber damit zitiert, dass nationalsozialistische Gruppen daran neu anknüpfen würden, wenn der Mahnstein an der ursprünglichen Stelle bleibe.

Museumsdirektor für Bildungsstätte

Die Pläne für den Umbau des Hitler-Geburtshauses zu einer Polizeiinspektion werden aber nicht mehr geändert. Das Vorarlberger Architektenbüro Marte.Marte wird die Umgestaltung vornehmen. Der Umbau soll gegen Ende 2022 abgeschlossen sein. Danach kann die Polizei einziehen.

Zuvor hatte der Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, Hanno Loewy, in einem Interview mit ORF Vorarlberg vorgeschlagen, das Hitler-Geburtshaus nicht als Polizeiinspektion, sondern als spezielle Bildungsstätte für die Polizei zu nutzen.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at