Nach Kritik: Trump wettert gegen Powell

US-Präsident Donald Trump hat die Kritik des früheren Außenministers Colin Powell an seiner Amtsführung zurückgewiesen. Zugleich warf Trump dem Ex-Chefdiplomaten Versagen vor. „In seiner Zeit war er schwach und hat jedem alle Art von Zugeständnissen gemacht – so schlecht für die USA“, schrieb Trump gestern Nacht (Ortszeit) auf Twitter.

Powell, Republikaner wie Trump, war in der ersten Amtszeit von Präsident George W. Bush (2001–2005) Außenminister. Dem Sender CNN sagte er gestern, Trump entferne sich von der Verfassung und werde „gefährlich für unsere Demokratie, gefährlich für unser Land“.

Powell will für Biden stimmen

„Er lügt über Dinge und er kommt damit durch, weil Menschen ihn nicht zur Rechenschaft ziehen“, sagte der Ex-General und kündigte an, er werde bei der Präsidentenwahl im November für den Demokraten Joe Biden stimmen.

Trump sagte, Powell habe dem „Lügensender CNN“ („Fake News CNN“) ein „erbärmliches Interview“ gegeben. Powell sei als Minister auch mit seinen Aussagen zu Massenvernichtungswaffen völlig falsch gelegen. „Und wissen Sie, was uns dieser Fehler gekostet hat?“, fügte er hinzu. Trump spielte damit auf den von Bush 2003 begonnenen Irak-Krieg an. Die mutmaßlichen Massenvernichtungswaffen des Diktators Saddam Hussein wurden nie gefunden. Trump hatte den Krieg im Irak schon früher als Fehler bezeichnet.

Trump nennt Knien bei Hymne respektlos

In Zusammenhang mit der Videobotschaft von NFL-Boss Roger Goodell bezeichnete Trump unterdessen das Hinknien während der US-Nationalhymne erneut als respektlos. Zuvor war zudem bekanntgeworden, dass der US-Verband über eine Änderung der Regel nachdenkt, die bisher besagt, dass bei der Hymne gestanden werden muss.

„Könnte es auch nur im Entferntesten möglich sein, dass Roger Goodell in seiner ziemlich interessanten Erklärung von Frieden und Versöhnung angedeutet hat, dass es jetzt okay für die Spieler ist, bei der Nationalhymne zu knien oder nicht zu stehen und dabei respektlos zu unserem Land und unserer Flagge zu sein?“, so Trump via Twitter.