Flüchtlinge: Mittelmeer-Länder fordern Umverteilungsquoten

Fünf EU-Mittelmeer-Länder – Italien, Spanien, Griechenland, Malta und Zypern – haben einen Brief an die EU-Kommission gerichtet und dabei die Einführung von verbindlichen und automatischen Quoten für jeden EU-Staat bei der Umverteilung von Geflüchteten gefordert. Die fünf Staaten sprachen sich für von der EU organisierte Rückführungen aus.

Die Initiative ist auf die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese zurückzuführen, die eine Zunahme der Ankünfte von Migranten in Italien während der Sommermonate befürchtet, berichtete die Tageszeitung „Corriere della Sera“ heute.

Um eine gemeinsame Strategie gegen die irreguläre Migration auszuarbeiten, nahm die italienische Innenministerin am Wochenende Kontakt zu Tunesien auf. Italien sei bereit, Tunesien Motorboote und Flugzeuge im Kampf gegen Schlepperei zur Verfügung zu stellen, berichtete der „Corriere della Sera“.

Laut italienischen Angaben warten bis zu 20.000 Migrantinnen und Migranten in Libyen und Tunesien auf die Abfahrt nach Italien. Zwar sind die italienischen Häfen seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie für Flüchtlingsschiffe geschlossen, Italien befürchtet trotzdem, dass gerade im Sommer und bei gutem Wetter vermehrt Boote über das Mittelmeer Richtung EU kommen.