Starker Anstieg der Todesfälle in Südafrika

Eine Woche nach umfassenden Lockerungen der Coronavirus-Einschränkungen in Südafrika ist die Zahl der Todesfälle in dem Land dramatisch gestiegen: Wie aus gestern Abend veröffentlichten Statistiken hervorging, registrierten die Behörden inzwischen mehr als 1.000 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Infektionsfälle stieg sprunghaft auf mehr als 50.000 an.

Den Angaben zufolge wurden seit Beginn der Pandemie 1.080 Todes- und 50.879 Infektionsfälle verzeichnet. Mehr als die Hälfte der Fälle sei in den vergangenen zwei Wochen registriert worden, sagte Präsident Cyril Ramaphosa. Den offiziellen Statistiken zufolge konzentrieren sie sich auf die bei Touristinnen und Touristen beliebte Provinz Westkap.

Die Zahl der Neuinfektionen steige weiter an – „wahrscheinlich schneller, als die meisten von uns geglaubt haben“, sagte Ramaphosa, der von einer „besorgniserregenden, aber nicht alarmierenden“ Entwicklung sprach. Die Regierung sei in der Lage, „die Auswirkungen der Krankheit auf unsere Bevölkerung zu begrenzen“, versicherte der Staatschef.

WHO: Lage verschlimmert sich weltweit

Ende Mai hatte die Regierung in Johannesburg damit begonnen, die im März eingeführten Maßnahmen wegen der Pandemie schrittweise zu lockern. Inzwischen wurde der Betrieb in den meisten Unternehmen des Landes wieder aufgenommen, auch viele Schulen haben wieder geöffnet.

Kein anderes Land auf dem afrikanischen Kontinent verzeichnet so viele Infektionsfälle wie Südafrika. Gemessen an den Todesfällen ist nur Ägypten noch stärker von der Pandemie betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass es eine hohe Dunkelziffer an Fällen gibt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte erklärt, dass sich das Infektionsgeschehen weltweit derzeit verschlimmere, auch wenn sich die Lage in Europa entspanne.