34 tote Flüchtlinge vor tunesischer Küste geborgen

Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Küste Tunesiens sind mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen. Gestern wurden nahe der Kerkenna-Inseln weitere zwölf Leichen geborgen, wie ein Gerichtssprecher in der Hafenstadt Sfax mitteilte. Bereits am Vortag waren 22 Leichen gefunden worden. Bei den Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um 23 Frauen, neun Männer und zwei Kinder im Alter von etwa drei Jahren.

Die Suche der tunesischen Marine und Küstenwache nach möglichen weiteren Toten ging weiter. An Bord des Bootes sollen sich nach Angaben anderer Migranten insgesamt 53 Menschen befunden haben. Es sei in der Nacht auf den vergangenen Freitag von der tunesischen Küste aus in Richtung Italien aufgebrochen.

Laut den ersten gerichtsmedizinischen Untersuchungen stammte die Mehrzahl der Toten aus Subsahara-Afrika, wie der Gerichtssprecher mitteilte. Auch der Kapitän des Bootes, ein 48-jähriger Tunesier, sei unter den Toten.

Seit einigen Monaten versuchen immer mehr Migranten, von Tunesien aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) stieg die Zahl der Überfahrten von Jänner bis April um mehr als 150 Prozent.