Schallenberg: Rassismus kein US-Phänomen

Rassismus ist für ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg „kein amerikanisches Phänomen. Und es ist kein Phänomen der Trump-Administration“, wie er gestern Abend in der ZIB2 des ORF sagte. Rassismus sei „eine Geisel, die in jeder Gesellschaft leider Gottes präsent ist“. Er finde es „toll“, wenn auch die Menschen in Österreich dagegen ein Zeichen setzen.

Kritik an den USA will Schallenberg keine üben. Man könne darauf vertrauen, dass die amerikanischen Behörden „das Richtige tun“, so der Außenminister: „Das sind Partner, die dieselben Werte teilen wie wir.“ Die USA „brauchen keine Zurufe von außen“.

Außenminister Schallenberg im Interview

ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg über die Lockerungen bei Auslandsreisen und das „Reisen mit Hausverstand“. Weiteres Thema sind die Proteste in den USA.

Auf die Frage, ob sich Österreich bemühen werde, den wegen der Coronavirus-Pandemie verschobenen Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Weißen Haus nachzuholen, antwortete Schallenberg: „Ich glaube, jeder Kontakt mit Washington ist wichtig.“

„Tür zuschlagen wäre falsch“

Er „hielte es für völlig verfehlt, eine Politik zu verfolgen, dass wir der Weltmacht Nummer eins, dem wichtigsten Partner der westlichen Lebensgemeinschaft hier plötzlich sozusagen die Tür zuschlagen. Das wäre falsch.“ Die Frage würde nicht zu Moskau oder Peking gestellt. Schallenberg verwies auf die „globale Situation“, wonach „unser Lebensmodell als solches infrage gestellt wird und laufend unterminiert wird, eben aus anderen (Haupt-)Städten und auch Staaten, aber nicht von den Vereinigten Staaten.“

Zu Trump sagte Schallenberg: „Ja, es ist ein streitbarer Präsident.“ Und er sei auch ein „Präsident, der keinem Konflikt aus dem Weg geht“. Gerade die Demonstrationen seien aber Zeichen einer lebendigen Zivilgesellschaft, und er „habe größtes Vertrauen“, so Schallenberg.